Die Baureihe 146
Die Entwicklung der Baureihe 146
1993 veranlasste die Deutsche Bundesbahn Ausschreibungen mit Vorgaben zur Neuentwicklung von Lokomotiven, da es seit den BR 111 und 120 keine neuen Fahrzeugneubeschaffungen mehr gab. Außer der Baureihe 143, die durch Umstationierungen von 1991 an, zur Deutschen Bundesbahn gelangten, war der Fahrzeugpark praktisch veraltet. Mit diesen Vorgaben wurde eine neue Lokomotivgenerationen geplant, die später in den Lieferungen der Baureihen 101, 145 und 152 münden sollte.
Vorgesehen war die Baureihe 101 für den Fernverkehr, während die Baureihe 145 für den mittelschweren Güter- und Reiseverkehr konzipiert wurde. Im Jahre 1994, im Zuge der Bahnreform, wurde bei der Deutschen Bahn AG die Auflösung des Geschäftsbereiches Traktion beschlossen. In diesem Bereich waren alle Triebfahrzeuge und Triebfahrzeugführer zusammengeschlossen, was eigentlich viele Vorteile besaß. Nach der Neugliederung entstanden die Geschäftsbereiche Fernverkehr, Cargo und Nahverkehr. Nicht nur das Personal wurde nun den Bereichen zugeteilt, sondern auch der Fahrzeugpark. Die Baureihe 101 wurde dem Fernverkehr, die BR 145/152 dem Cargo und die Baureihe 143 dem Nahverkehr zugewiesen.
Trotz ständiger Neulieferungen an Triebwagen, mußte der Nahverkehr weiterhin auf einen veralteten Triebfahrzeugpark zugreifen. Leider konnte auch die BR 143 nicht viel zur Erneuerung beitragen.
Ein neues Triebfahrzeug mußte entwickelt werden, um den Fahrzeugpark des Nahverkehres zu entlasten. Weil man zu der Erkenntnis gelangt war, dass man trotz aller Umstellungsbemühungen auf Triebwagen moderne, E-Loks für den Einsatz vor Doppelstockzügen dringend brauchte. 2 Lokomotiven der BR 145 wurden deshalb schon Ende 1999 mit einem Nahverkehrspaket ausgestattet. Dieses beinhaltete Zugzielanzeiger, wie sie im Nahverkehr üblich sind und eine zeitmultiplexe Wendezugsteuerung. Die immer noch zu Cargo gehörenden Fahrzeuge wurden nur an DB Regio Ludwigshafen ausgeliehen. Diese umgerüsteten Lokomotiven der BR 145 konnten dennoch nur ein Provisorium sein, nun gab DB Regio beim Hersteller Bombardier eine abgeänderte Variante der BR 145 für den Nahverkehr in Auftrag, wo man die BR 146 entwickelte.
Die Baureihe 145 selbst geht auf den Prototypen 12X zurück der 1994 bei AEG erstmals der Öffentlichkeit gezeigt wurde. Indessen wurde AEG in den Großkonzern Bombardier eingegliedert, hier schloss man die die unterschiedlichen Bauvarianten der Baureihe 146 in die TRAXX-Familie zusammen. Die Lokomotiven dieser BR 146 sollten für einen dauerhaften Einsatz mit Geschwindigkeiten bis 160 km/h geeignet sein. Nicht wie bei ihrem Vorgänger, wurde nun ein Hohlwellenantrieb vorgesehen. In die Stirnfronten oberhalb der Strinscheiben wurden Zugzielanzeigen integriert. Die vierachsigen Lokomotiven haben eine Leistung von 4200 kW, die sie aus asynchron-Drehstrommotoren beziehen.
Erprobung und Betriebseinsatz der Baureihe 146
7 Triebfahrzeuge der BR 146 wurden mit Unterstützung des Bundeslandes Rheinland-Pfalz, für die Bespannung der Doppelstockzüge auf der Strecke Mannheim-Koblenz bestellt. Später schloss sich das Land Nordrhein-Westfalen an und unterstützte die Bestellung der neuen Lokomotiven mit den Seriennummern 146 008 bis 031. Im Mai 2001 wurde dann die 146 004 als erste Lokomotive dieser Baureihe mit Betriebsgenehmigung nach Ludwigshafen gebracht und im RE-Verkehr in Dienst gestellt. Weitere Fahrzeuge kamen an Ruhr und Rhein zum Einsatz. 31 Maschinen die als 146.0 bezeichnet wurden beschaffte die DB in der 1. Bauserie.
32 Loks einer neuen Serie 146.1, die gefertigt wurde, da fortschrittlichere Technik zur Verfügung stand, fanden in Braunschweig, Freiburg und Frankfurt (M) ihren Einsatz und sind weitgehend der Baureihe 185.0/1 technisch angeglichen. Als Bombardier die Baureihe 185 zur 185.2 weiterentwickelte, blieb die BR 146 nicht auf der Strecke. Ab Juli 2003 wurden die ersten 8 Maschinen der Baureihe 146.1 von Braunschweig aus eingesetzt. Die Strecken Bremen Hbf – Bremen-Vegesack sowie Bremen Hbf – Osnabrück Hbf waren das erste Einsatzgebiet der weiterentwickelten Lokomotiven.
Die 2005 gebaute 146.2 wurde zuerst vom Land Baden-Württemberg beschafft. Im Dezember 2005, kamen die ersten zwei Lokomotiven der Baureihe nach Nürnberg und wurden dort in Dienst gestellt. Insgesammt wurden 8 Maschinen bis zum März 2006 an das Bw ausgeliefert. Die letzte Lokomotive mit der Seriennummer 146 228 wurde im Sommer 2006 nach Freiburg ausgeliefert fährt aber heute in Nürnberg.
Die Strecken von Nürnberg nach Schweinfurt und nach Sonneberg sind im fränkischen Raum die meisten Einsatzgebiete, hier werden alle Regionalexpresszüge bespannt.
Weitere Maschinen gehören heute dem Lokpool der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen. Die von der Metronom – Verkehrsgesellschaft eingesetzt werden.
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